Wir – Milena, Janne und Paul – aus dem diesjährigen 11. Jahrgang haben die Möglichkeit erhalten, zwei Monate Zeit mit spanischen Schülern zu verbringen. Vom 26.08. bis zum 27.09.2023 nahmen wir Sofia, Guillermo, Marco und Sergio in unseren Familien auf. Im Gegenzug durften wir drei vom 27.09. bis zum 28.10.2023 in den Familien unserer Gastgeschwister in Talavera de la Reina leben.
Bevor unsere Gastgeschwister in Deutschland ankamen, lernten wir uns schon etwas über WhatsApp kennen und freuten uns so auf die kommende Zeit. Wir waren alle sehr gespannt.
Auf einmal war es dann so weit. Wir standen alle zusammen aufgeregt am Flughafen und haben auf unsere Gäste gewartet. Über die nächsten Tage lernten wir uns kennen und freundeten uns an. Sie begleiteten uns in der Schule und wir zeigten ihnen die Umgebung. Es war alles sehr entspannt, da die Spanier sehr selbstständig und unkompliziert waren. Wir unternahmen mehrere Ausflüge nach Hamburg und zeigten ihnen die Elbphilharmonie, das Dungeons, die Alster aber auch die Hamburger Kunsthalle.
Ihr Highlight war aber der Ausflug nach Berlin. Und was muss man in Berlin gesehen haben – na klar das Brandenburger-Tor, den Reichstag und die Siegessäule, Alexanderplatz mit dem Fernsehturm, den Berliner Dom und Museumsinsel inkl. Kunstflohmarkt und noch viele weitere Sehenswürdigkeiten.
Damit Sofia, Guillermo, Marco und Sergio nicht ganz ihre Muttersprache verlernen, verbrachten sie auch nachmittags gemeinsam Zeit miteinander oder trafen sich ebenfalls mit neuen Freunden, die sie in der Schule kennengelernt haben.
Die Zeit bis zum Abflug rückte immer näher. Aber wir wollten nocheinmal gemeinsam kochen. Und natürlich sollte es etwas Spanisches und etwas Deutsches sein. Guillermo übernahm mit Hilfe eines stetigen WhatsApp Austausch mit seiner Mama die Zubereitung der Paella. Für den Nachtisch waren wir zuständig – Rote Grütze mit Vanilieeis. Es war ein ziemlich lustiger Abend an dem wir viel gelacht haben.
Dann war es so weit. Am 27.09.2023 standen wir wieder am Flughafen und diesmal hatten wir auch unsere gepackten Koffer dabei. Wir verabschiedeten uns von unseren Eltern und ehe wir uns versahen, saßen wir schon im Flieger Richtung Spanien.
Gelandet in Madrid nahmen uns unsere Gastfamilien sehr herzlich in Empfang und fuhren mit uns nach Hause nach Talavera de la Reina.
Talavera de la Reina ist eine spanische Stadt im Landesinneren – etwa eine dreiviertel Stunde von Madrid entfernt und gehört zur Provinz Toledo. Die traditionelle Keramik der Stadt wurde im Jahr 2019 in das Immaterielle Weltkulturerbe der Unesco aufgenommen.
In Talavera angekommen zeigte man uns unser zu Hause für die nächsten fünf Wochen und verwöhnte uns mit reichlichen spanischen Köstlichkeiten. Am nächsten Tag ging es für uns direkt in die Schule „IES Gabriel Alonso de Herrera“. Manche denken jetzt bestimmt: “Och ne, auch auf so einer Reise Schule“, das haben wir anfangs auch gedacht. Doch es wurde sich sehr bemüht für uns die passenden Kurse zu finden, um in den Unterricht integriert zu werden. Wir haben sehr viele neue Menschen kennengelernt, sowie neue interessante Dinge über die spanische Kultur erfahren. Zu Beginn war es nicht ganz so einfach sich an die ganzen neuen Eindrücke zu gewöhnen. Jedoch durch all die Alltagssituationen die wir miterlebt haben, wie auch die Schulzeit, welche viele Unterschiede zu deutschen Schulen besitzt, ging es doch recht schnell.
Aber auch außerschulisch haben wir viel über das spanische Leben gelernt. So haben wir mit unseren Gastfamilien viele umliegende, aber auch weiter entferntere Orte besucht, wie zum Beispiel Madrid, Ávila, Cáscares, Pais Vasco, Aguila und viele mehr. Unsere Gastfamilien haben es uns an nichts fehlen lassen und zuvorkommend für uns gesorgt, damit wie eine schöne und unvergessliche Zeit haben.
Neben dem täglichen leckeren spanischen Essen verwöhnte uns das Wetter noch mit viel Sonnenschein und Temperaturen bis teilweise 38 °C im Oktober. Die spanische Küche ist echt grandios. Natürlich konnte nicht jeder Tag mit einer großen Aktivität oder einem Ausflug verbracht werden. Aber das war gar kein Problem, denn wir waren so in die Familien integriert als wenn es unsere eigenen Familien sind. Wir hatten entsprechend viel Freiraum, um nur zu dritt die Stadt zu erkunden oder aber auch dort weiterhin unseren Sport oder Hobby wie Tischtennis oder Volleyball spielen und Reiten nachgehen zu können.
Es war eine mega schöne Zeit. Danach wurde uns erst bewusst, wie schnell zwei Monate eigentlich vorüber gehen können. Wir haben in der kurzen Zeit trotzdem so viel Neues gelernt, tolle neue Menschen getroffen und Freundschaften geschlossen, aber auch einfach die gemeinsame Zeit genossen.
Wir empfehlen jedem, der so eine Chance bekommt, egal in welchem Land der Austausch stattfindet, sie zu ergreifen. Traut euch, auch wenn ihr nicht so sicher und mutig im Englisch sprechen seid. Die Erfahrung und Erlebnisse sind einmalig und stärken euch in eurer persönlichen Entwicklung. Und ganz nebenbei – auch die Anderen sprechen kein perfektes Englisch.